Lamu liegt auf der gleichnamigen Insel an der Ostküste Afrikas und blickt auf eine über 700-jährige Geschichte zurück. Einst war es das wichtigste Handelszentrum Ostafrikas, heute ist es die älteste und am besten erhaltene Swahili Siedlung Kenias, die immer noch großen Einfluss auf die religiöse, kulturelle und auch technische Entwicklung der gesamten Region nimmt.
Lamu wird von Archäologen als die Wiege der Swahilischen Kultur bezeichnet. Swahili ist eine ostafrikanische Gesellschaft, die sich aus einer Vielzahl von Städten entlang der Ostküste Afrikas gebildet hat. Sie ist geprägt durch deren Handelsaktivitäten und kulturellen Interaktionen auch zu anderen Zivilisationen wie zu Arabern, Bantu, Persern, Indern und Europäern. Sowohl architektonisch als auch städtebaulich spiegelt Lamu diesen einzigartigen Mix der verschiedenen Kulturen wider. Enge Gassen und prächtige Steinhäuser mit beeindruckenden, aus Mangrovenholz geschnitzten Türen bestimmen das Altstadtbild.
Die Gebäude sind überwiegend gut erhalten und zeigen eindrucksvoll die Entwicklung der Swahilischen Baukultur, deren Grundbaustoffe Korallensteine und Mangrovenholz sind. Städtebaulich steht die Altstadt von Lamu deutlich unter arabischem Einfluss. Die Straßen bilden ein wahres Labyrinth durch die in Gruppen angeordneten Wohnviertel, die typischer Weise von Familiensippen bewohnt werden. Auch ein Blick vom Meer aus lohnt sich, denn die zum Ozean gewandten Häuser bieten mit ihren Arkaden und offenen Verandas einen einzigartigen Anblick.